Wie erinnern sich Schülerinnen heute eigentlich an den Kalten Krieg? Welche Deutungsmuster aus Schulbüchern und aus den Erzählungen von Lehrerinnen eignen sie sich an?  Wie lesen junge Menschen, die sich ganz selbstverständlich im Netz vielfältiger medialer Einflüsse bewegen, heute Schulbücher? Welchen Sinn schreiben sie dieser Vergangenheit gerade auch im Vergleich mit ihrer Gegenwart zu? Und wie behandeln Lehrerinnen, die damals sozialisiert und oft auch politisiert worden sind, diese Zeit im Geschichtsunterricht?

Diesen Fragen geht ein Team von Forschern unter der Leitung von Barbara Christophe mit vergleichendem Blick auf Deutschland, Schweden und die Schweiz nach. Mit dem Zentrum für Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen an der Pädagogischen Hochschule Luzern in der Schweiz, der Forschergruppe Educational History and History Education an der Universität Umeå in Schweden nehmen neben dem GEI international führende Partner an dem Projekt teil. Die enge Vernetzung zwischen den Kooperationspartnern, die unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen in die Erforschung von schulischen Praktiken des Erinnerns einbringen, zielt auf die Etablierung eines neuen Forschungsfelds ab.

Methodisch greift das Projekt auf ein breites Spektrum von Verfahren zurück: Wir analysieren Schulbücher, führen biographisch-narrative Interviews mit Geschichtslehrerinnen, organisieren Fokusgruppendiskussionen mit Schülerinnen und werten Videoaufnahmen von ausgewählten Unterrichtsstunden aus.

Theoretisch knüpft das Vorhaben an neuere Entwicklungen auf dem Feld der Erinnerungsforschung, der Geschichtsdidaktik, der Mediennutzungsforschung und zeitgeschichtlicher Forschungen zum Kalten Krieg an.

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